touristische Einzelstandorte
Die folgende Auflistung von touristischen Einzelstandorten stellt nur einen Auszug vieler weiterer touristischer Attraktionen der Region dar. Es sind Orte von historischer, industriekultureller und naturräumlicher Bedeutung. Das heutige Landschaftsbild und der Tourismus in vielen Teilen der Region werden geprägt durch einen jahrzehntelangen Braunkohlenabbau. Als Standort traditioneller Industriekultur wurden viele technische Denkmäler für die touristische Nutzung wieder hergerichtet.
Industriekultur
Castel del Monte der Lausitz – die Biotürme von Lauchhammer
Die Biotürme in Lauchhammer sind ein imposantes Denkmal der Lausitzer Industriegeschichte. Die Türme sind die Überreste einer Großkokerei in Lauchhammer. 1950 gelang es den ersten hüttenfähigen Koks aus Braunkohle zu produzieren. Damit wird die Grundlage für die Entwicklung der ostdeutschen Schwerindustrie gelegt. In den 22m hohen Türmen wurde Abwasser verrieselt und mit Hilfe von Bakterien gereinigt. Nach einer umfangreichen Sanierung wurden die Türme 2008 als begehbares Industriedenkmal eröffnet. Aufgrund der markanten Ästhetik und Ähnlichkeit mit der bekannten süditalienischen Burganlage Castel del Monte werden die weithin sichtbaren 24 Klinkertürme auch als Castel del Monte der Lausitz bezeichnet.
Der liegende Eiffelturm der Lausitz – Besucherbergwerk F60
In Lichterfeld steht eine der größten beweglichen Arbeitsmaschinen der Welt. Die F60 wurde durch VEB TAKRAF Lauchhammer (heute TAKRAF GmbH Lauchhammer) vor Ort von 1989 bis 1991 erbaut. Die Förderbrücke ist die letzte von fünf gebauten Seriengeräten. Die Breite der Stahlkonstruktion beträgt 204 Meter und die gesamte Länge ergibt 502 Meter, damit ist überragt sie den Eiffelturm um 182 Metern. Nach der Umrüstung und dem Ausbau der Maschine sind noch 11.000 Tonnen Stahl vorhanden. Die Abtragsmächtigkeit der beiden Bagger im Hoch- und Tiefschnitt beträgt insgesamt 60 Meter, daher der Name F60. Die Brücke arbeitete vom März 1991 bis zum Juni 1992.
Brikettfabrik "Louise"
Die „Louise“ ist die älteste noch komplett erhaltene Brikettfabrik in Europa und wurde 1992 zum technischen Denkmal erklärt. In der Fabrik wurden von 1882 bis 1991 Briketts hergestellt und bis nach Berlin zur Beheizung geliefert. Hier wurde die Rohbraunkohle nur dampfbetrieben zu Briketts gepresst. Mit steigender Nachfrage wurde die Fabrik erweitert und es wurden täglich etwa 600 Tonnen verarbeitet. Trotz dieser Erweiterungen blieb „Louise“ eine der kleinsten Brikettfabriken in Deutschland. Die Brikettfabrik befindet sich an den Radwegen “Kohle-Wind & Wasser-Tour" und “Fürst-Pückler-Radweg”. Jährlich findet die "Erneuerbare-EnergieSpar-Messe Elbe-Elster" und der traditionelle Dampftag zum Tag des Bergmanns statt. Die Messe ist eine Veranstaltung zur energetischen Gebäudesanierung, Erneuerbaren Energien, nachhaltige Heizungstechnik und Elektromobilität.
Kultur und Historie
Funkerberg Königs Wusterhausen
Am 22.12.1920 wurde aus dem Senderhaus I ein Weihnachtskonzert und damit die erste Rundfunksendung Deutschlands ausgestrahlt. Es gilt als Wiege des “Deutschen Rundfunks” und ist von kulturhistorischer Bedeutung. Seit 2008 trägt die Stadt den Beinamen „Rundfunkstadt“, um die Bedeutung der Entwicklungen des Rundfunks mit dem Ort zum Ausdruck zu bringen. Heute gehört der Funkerberg dem Sender- und Technikmuseum in Königs Wusterhausen an. Das Museum wurde 1993 eröffnet und stellt über 1500 Exponate aus der Sendertechnik und den 1948 nach Königs Wusterhausen verfrachteten Sender Tegel aus. Das Museum befindet sich auf einer ca. 130 Hektar großen Fläche im nordwestlichen Stadtgebiet. Außerdem werden die Freiflächen vor dem Senderhaus für Veranstaltungen, wie zum Beispiel für das Kulturfestival BERGFUNK genutzt.
Gartenstadt Marga
Die älteste Gartenstadt Deutschlands befindet sich im Senftenberger Ortsteil Brieske. Diese Wohnsiedlung wurde von dem Dresdner Architekten Georg Heinsius von Mayenburg entworfen. Errichtet wurde die Lausitzer Werksiedlung zwischen 1907 und 1915 von der Ilse Bergbau AG. Den Namen verdankt die frühere Arbeiterkolonie der 1906 erschlossenen Grube Marga in Brieske, welche wiederum nach der im Kindesalter verstorbenen Tochter des Generaldirektors der Ilse Bergbau AG benannt worden war. Es entstanden 78 Häuser in 15 unterschiedlichen Haustypen. Diese wurden in einem spiralförmigen Grundriss angelegt. Ziel der Planung war es, eine Wohnsiedlung für die Bergleute und ihre Familien zu schaffen. Die "Gartenstadt Marga" liegt an den Radwegen "Seenland-Tour" und "Fürst-Pückler-Radweg".
Slawenburg Raddusch
Die Lausitz verdankt ihren Namen dem Volk des slawischen Stammes der Lusizi, die sich in diesem Gebiet ansiedelten (9./10.Jh.n. Chr.). Dieses Slawenvolk lebte in Burgwällen, die ihnen gleichzeitig als Wehranlage dienten. Die Anlage wurde von 1984 bis 1990 im Zuge des Braunkohletagebaus ausgegraben und an ihrem Originalstandort entstand 1999 bis 2003 eine Idealrekonstruktion der slawischen Burg. Der Durchmesser der originalen Slawenburg betrug innen 38 Meter und außen 58 Meter. Sie war von einem 5,5 Meter breiten Sohlgraben umringt und durch zwei Tunneltore gelangte man in die Burg. Im Burginneren befindet sich heutzutage eine der modernsten archäologischen Ausstellung Deutschlands.
Gärten und Parkanlagen
Ostdeutscher Rosengarten Forst (Lausitz)
Der Rosengarten wurde unter der Rosen- und Gartenausstellung (RUGA) am 14. Juni 1913 eröffnet. Auf einer Gesamtfläche von 17 Hektar präsentieren sich zehntausende Rosenstöcke in fast 900 Sorten. Das historische Parkenensemble gliedert sich in drei Bereiche: den Rosenpark, den Wehrinselpark und der Reisigwehrinsel.
Im Rosengarten, angelegt im Jugendstil, gedeiht der größte Teil der Rosen. Im englischen Landschaftsstil wurde die Wehrinsel angelegt. In diesem Teil des Rosengartens überwiegen ein alter Baumbestand und weite Rasenflächen. Die Reisigwehrinsel ist das kleinste Arial und der stille Ort des Rosengartens. Der Ostdeutsche Rosengarten in Forst (Lausitz) ist Mitglied des Europäischen Parkverbund Lausitz.
Jedes Jahr am letzten Juni-Wochenende finden im Ostdeutschen Rosengarten die Rosengartenfesttage statt.
Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz
Der Branitzer Park und das Schloss Branitz gehören zu den Meisterwerken von Hermann Fürst von Pückler-Muskau (1785–1871). Der von ihm geschaffene Landschaftspark, der unter dem Nachfolger Heinrich Graf von Pückler (1835-97) vollendet wurde, ist ein Gartenkunstwerk von internationaler Bedeutung. Grundlage für diesen Park war eine ebene und karge Agrarlandschaft.
Auf über 620 Hektar Fläche, formte Fürst Pückler einen Landschaftspark im englischen Stil. Im Zentrum der Parklandschaft befindet sich das spätbarocke Schloss, einst Herrenhaus seiner Ahnen, welches er ab 1846 umfangreich umbauen ließ. Im Jahr 1946 wurde das Schloss als Museum eröffnet und 1952 die Parkanlage unter Denkmalschutz gestellt.
Im Branitzer Park findet einmal jährlich im Mai das Gartenfestival Branitz statt.
Pfarrgarten Saxdorf
Der Pfarrgarten Saxdorf befindet sich in der Nähe der sächsischen Grenze und bietet eine Vielzahl an Bambusarten und zahlreiche alte Rosenarten.
Die Dorfkirche, die sich im Park befindet, wurde um 1230 unter dem Einfluss des Klosters Mühlberg gebaut. Der aktuelle Zustand der Kirche stammt von 1585. Die Galerie im Pfarrgarten Saxdorf ist eine Ausstellungsstätte für moderne Künste. Seit der Restaurierung im Jahr 1974 finden in der Kirche jedes Jahr Sommerkonzerte statt. Außerdem findet jährlich im August das Bambusfest als Höhepunkt des Sommers statt.
Freizeitparks
Tropical Islands
Das Tropical Islands ist eine der größten freitragenden Hallen der Welt. Die Halle wurde ursprünglich als Luftschiffwerft für die CargoLifter AG gebaut. Für die Luftschiffe entstand eine 107 Meter hohe Halle mit einer Länge von 360 Metern und einer Breite von 210 Metern. In der ehemaligen CargoLifter-Werfthalle könnte die Freiheitsstatue von New York stehend und der Eiffelturm von Paris liegend Platz finden. Für die Konstruktion wurden fast 14.000 Tonnen Stahl verarbeitet. Trotz der Größe ist das Bauwerk ein konstruktives Leichtgewicht. Seit 2004 ist Tropical Islands der größte Indoor-Regenwald der Welt und umfasst ca. 600 verschiedene Pflanzenarten.
Erlebnispark Teichland
Der Erlebnispark liegt am Westhang der Bärenbrücker Höhe, ein rekultiviertes Tagebaugebiet. Der Park bietet neben der 900 Meter langen Sommerrodelbahn viele weitere Attraktionen. Die Besonderheit der Sommerrodelbahn ist die künstliche Entstehung durch die Aufschüttung des Braunkohletagebaues. Die Bärenbrücker Höhe wird das Zentrum am nördlichen Seeufer des Cottbuser Ostsees bilden. Auf der höchsten Erhebung des Erlebnisparks steht der 50 Meter hohe Aussichtsturm Teichland.