Der sachliche Teilregionalplan II "Gewinnung und Sicherung oberflächennaher Rohstoffe"

Die Region Lausitz-Spreewald verfügt über umfangreiche Vorkommen an oberflächennahen Rohstoffen wie Kiese, Sande, Tone, Torf und Hartgesteine. Sie sind ein bedeutender Produktionsfaktor für verschiedene Wirtschaftszweige. Anfang der 1990er Jahre konnte ein stetiger Anstieg der Fördermengen im Land Brandenburg verzeichnet werden, die Region Lausitz-Spreewald hatte daran einen erheblichen Anteil.

Auf einer Gesamtfläche von 867 km² (12% der Regionsfläche) wurden Kiese und Kiessande kartiert. Der geologische Gesamtvorrat beträgt 18,3 Mrd. m³. Die Verteilung der Kies- und Kiessandlagerstätten innerhalb der Region ist sehr unterschiedlich. 90% der qualitativ besten Lagerstätten liegen im Landkreis Elbe-Elster. Spezialsande wurden auf einer Fläche von 98 km² kartiert sowie Tone und Schluffe auf einer Fläche von 38 km². Die Verfügbarkeit von Torf und Hartgesteinen ist in der Region sehr beschränkt.

Auf Grund der einigungsvertraglichen Regelungen gehörten nahezu alle oberflächennahen Rohstoffe in den neuen Bundesländern bis zur Rechtsvereinheitlichung am 23.04.1996 in die Kategorie der bergfreien Bodenschätze. Dies führte in der Anwendung der Bestimmungen des Bundesberggesetzes dazu, dass eine große Anzahl von Bergbauberechtigungen in der Region Lausitz-Spreewald erteilt wurden.

Aufgrund des Fehlens verbindlicher Regionalpläne bestand in den 1990er Jahren für die Raumordnung und Landesplanung kaum eine Einflussmöglichkeit, die bergbaulichen Tätigkeiten in Abstimmung mit anderen Raumnutzungsansprüchen zu steuern. Als Versagungsgründe für beantragte Bergbauvorhaben wurden von der Bergbehörde lediglich bestehende Natur- und Wasserschutzgebiete anerkannt.

Da die Erarbeitung des integrierten Regionalplanes für die Region Lausitz-Spreewald  einen noch längeren Zeitraum in Anspruch nehmen würde, wurden gutachterliche Grundlagen geschaffen, um mit einem vorgezogenen sachlichen Teilregionalplan eine alternative Steuerungsmöglichkeit für einen geordneten Rohstoffabbau zu entwickeln.
Dabei musste dem besonderen Spannungsfeld, in dem sich der Abbau oberflächennaher Rohstoffe befindet, Rechnung getragen werden. Einerseits ist eine langfristige Rohstoffsicherung zu gewährleisten, andererseits gilt es, konkurrienden Nutzungen gerecht zu werden.

Mit der Aufstellung des sachlichen Teilregionalplanes II „Gewinnung und Sicherung oberflächennaher Rohstoffe" konnten potenzielle Nutzungskonflikte im Interesse sozialer, wirtschaftlicher, kultureller und ökologischer Belange so gering wie möglich gehalten werden. Der sachliche Teilregionalplan II "Gewinnung und Sicherung oberflächennaher Rohstoffe" ist der zweite Teilregionalplan in der Region Lausitz-Spreewald und seit 1998 rechtsverbindlich.
Dieser Teilregionalplan ist nach wie vor das raumordnerische Instrument zur Steuerung von Kiesen, Sanden, Tonen, Torf und Hartgesteinen in der Region.
Mit der Aufstellung eines integrierten Regionalplanes für die Region werden die Inhalte des jetzigen Teilplanes überprüft, einer erneuten Beteiligung unterzogen und in den Gesamtplan integriert.

Stand: Jan. 2010

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